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Atomenergie in außereuropäischen Ländern > USA > Byron (USA)

2 Druckwasserreaktoren • Leistung: 1.242 MW/1.210 MW •
Typ: W (4-loop) DRYAMB /W (4-loop) DRYAMB • Hersteller: Westinghouse •
Baubeginn: 1. April 1975 • Inbetriebnahme: 2. Februar 1985/9. Januar 1987 •[1] [2] Abschaltung: offen


Byron Nuclear Power Plant, IL 02

AKW Byron (Illinois/USA)

Der Standort Byron liegt im Rock River Valley bei der gleichnamigen Stadt im Norden des Bundesstaates Illinois, 110 Meilen westlich von Chicago. In Byron werden zwei Druckwasserreaktoren mit 1.242/1.210 MW Leistung betrieben, die 1985 und 1987 in Betrieb gegangen sind. Eigentümer der Anlage ist die Exelon Corporation, Betreiber die Exelon Generation Co.,[1][3] Hersteller war Westinghouse.[2]

Im März 2014 wurde bekannt, dass Exelons Atomkraftwerke Clinton, Quad Cities und Byron seit fünf Jahren unrentabel sind. Exelon stellte sich die Frage, wie lang es die Verluste noch verkraften konnte und wollte. Sollte sich die Marktsituation nicht deutlich verbessern, wollte Exelon Ende 2014 die Schließung von Atomkraftwerken ankündigen.[4] Byron wurde, so ein Bericht von November 2014, auch von der Ratingagentur Moody´s als eines der Atomkraftwerke genannt, dessen Stilllegung bevorstehen könnte.[5]

Am 19. November 2015 genehmigte die Nuclear Regulatory Commission (NRC) jedoch eine Laufzeitverlängerung von Byron-1 und -2 um 20 Jahre bis 2044/2046.[6]

Am 10. September 2015 verschob Exelon seine Entscheidung, die AKW Byron und Quad Cities vorzeitig zu schließen, um ein Jahr. Nach derzeitiger Planung sollen Byron bis Mai bis 2019 und Quad Cities bis mindestens Mai 2018 weiterlaufen.[7]

Störfälle

Im Februar 2006 wurde ein Leck entdeckt, aus dem Tritium austrat; in der Folge wurden Untersuchungen eingeleitet.[8][9]

Am 19. Oktober 2007 wurden beide Einheiten abgeschaltet, nachdem man ein durch Korrosion entstandenes Leck in einem Rohr gefunden hatte, welches Flusswasser zur Kühlung transportiert. Sechs von acht Rohren wurden wegen Korrosion ausgewechselt, bevor das AKW am 31. Oktober wieder hochgefahren wurde.[10]

Im Juni 2011 wurde in den US-amerikanischen Medien berichtet, dass an 48 von 65 AKW-Standorten in den USA Tritiumlecks entdeckt wurden.[11] Nach einer Liste vom Juli 2014 war auch Byron betroffen.[12]

2011 wurde entdeckt, dass Arbeiter in den AKW Braidwood und Byron seit 1993 bewusst Wasser aus Leitungen zu einem wichtigen Sicherheitssystem umgeleitet hatten. Sie wollten so Korrosion am Sicherheitssystem verhindern, die durch unbehandeltes Seewasser hätte verursacht werden können. Wäre es zu einem Unfall gekommen, hätte wegen dieser Praxis das Sicherheitssystem versagt.[13][14]

Am 30. Januar 2012 wurde ein Reaktor nach einem Defekt in einer Schaltanlage, über die Strom zur Energieversorgung und neu erzeugter Strom transportiert werden, heruntergefahren. Um den Druck zu senken und die Kühlung zu erhöhen, wurde tritiumhaltiger Dampf abgelassen.[15]

→ Exelon: Byron Generation Station (Informationen des Betreibers)

(Letzte Änderung: 26.11.2017)

Einzelnachweise

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