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Atomenergie in außereuropäischen Ländern > Nordkorea > Kumho (Nordkorea)

2 Druckwasserreaktoren • Leistung: 2 x 1.042 MW •
Baubeginn: 3. August 2002 (Kŭmho-1) • Baustopp: 12. Dezember 2003 •[1][2] Projektende: 31. Mai 2006[3]


Sowjetische Pläne in den 1980er Jahren

An der Ostküste Nordkoreas, 30 Kilometer nördlich der Stadt Sinpo in der Provinz Süd-Hamgyong, sollte nahe der Hafenstadt Kŭmho ein Atomkraftwerk errichtet werden, das jedoch nie fertiggestellt wurde.[2]

In einem ersten Anlauf hatte die Sowjetunion 1985/1986 Planungen angekündigt, einen 400-MW- oder einen 1.760-MW-Reaktor in Nordkorea bauen zu wollen. Damit sollte Nordkorea davon überzeugt werden, dem Atomwaffensperrvertrag (Nuclear Non-Proliferation Treaty, NPT) beizutreten. Im Dezember 1985 wurde ein entsprechendes Abkommen zwischen beiden Staaten unterzeichnet. 1990 wurde der Sinpo-Distrikt als Standort ausgewählt und dort mit ersten Arbeiten begonnen.[2]

Laut "Atomstroyexport" waren vier Reaktoren des sowjetischen Typs WWER-640 geplant. Die Anlage sollte 1992 fertiggestellt werden. Allerdings wurden die Arbeiten schon 1991 wieder abgebrochen, weil die IAEO Druck auf Nordkorea ausübte und die Sowjetunion wegen wirtschaftlicher Probleme keine Unterstützung mehr liefern konnte.[4][2]

Geplante US-Leichtwasserreaktoren in den 1990er Jahren

1994 schlossen die USA und Nordkorea ein Abkommen, laut dem der ostasiatische Staat sein militärisches Atomprogramm einfrieren und im Gegenzug zwei Leichtwasserreaktoren zur Stromerzeugung sowie Öllieferungen erhalten sollte.[2]

→ nti.org: US-DPRK AGREED FRAMEWORK / SIX-PARTY TALKS (Originaltext des am 21. Oktober 1994 unterzeichneten Vertrags)

Am 9. März 1995 wurde von den USA, Südkorea und Japan die Korean Peninsula Energy Development Organization (KEDO) gegründet, der später viele weitere Staaten und die Europäische Union beitraten. Die KEDO sollte die Maßnahmen des Vertrags von 1994 umsetzen.[3]

Das Bauprojekt mit einem Volumen von 4,6 Mrd. US-Dollar begann 1997 und sollte eigentlich 2003 vollendet werden.[2] Geplant waren laut IAEO zwei Druckwasserreaktoren mit einer Leistung von je 1.042 MW Leistung. Als Eigentümer und Betreiber wurde die DPRK - TONGHAE NPP angegeben. Die Bauarbeiten an Kŭmho-1 begannen erst am 3. August 2002 und wurden am 12. Dezember 2003 ausgesetzt.[1] Der Grund war, dass Nordkorea der IAEO keine komplette Auflistung seiner Plutoniumbestände lieferte und IAEO-Inspektoren den Zutritt zu seinen Atomanlagen verweigerte.[2]

Nachdem Nordkorea seinen Verpflichtungen auch in den folgenden Jahren nicht nachkam, entschied sich KEDO am 31. Mai 2006 schließlich, das Atomkraftwerk Kŭmho aufzugeben.[3]

Weitere Links

→ nti.org: North Korea Nuclear Chronology
→ KEDO: Homepage

(Letzte Änderung: 12.11.2022)

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 IAEO PRIS: Nuclear Power Reactor Details - LWR - SINPO 1 und Nuclear Power Reactor Details - LWR - SINPO 2 abgerufen am 6. April 2016 (via WayBack)
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 2,5 2,6 globalsecurity.org: Sinpo – Kumho vom 24. Juli 2011
  3. 3,0 3,1 3,2 KEDO: About Us: Our History abgerufen am 25. März 2021
  4. Atomstroyexport: BACKGROUND IN BRIEF abgerufen am 8. April 2016 (via WayBack)
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