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Unvollendete Anlagen > Marienberg (Bayern)

Das AKW Marienberg war neben Pleinting, Pfaffenhofen und Viereth eines jener vier zusätzlichen Atomkraftwerke in Bayern, die geplant, aber nie errichtet wurden.[1]

Nach ersten Sondierungen Anfang der 1970er Jahre wurde Rosenheim/Marienberg 1978 im bayerischen Standortsicherungsplan zusammen mit 12 anderen Orten als möglicher Standort ausgewiesen, wobei noch nicht sicher war, ob ein konventionelles oder ein Atomkraftwerk gebaut werden sollte. Mit der Planung sollte 1985 begonnen werden. In der Folge protestierten Bürgerinitiativen, Umweltschutzgruppen, führende Politiker aus Stadt und Landkreis Rosenheim und sogar Österreich gegen das Projekt. "Die meteorologischen Verhältnisse in der Rosenheimer Beckenlandschaft, die Wasserqualität des Inns sowie die noch unabsehbaren Auswirkungen auf die Natur und auf das gesamte Erholungs- und Fremdenverkehrsgebiet waren nur einige Punkte, die die Gegner des Atomkraftwerks Marienberg anführten."[2]

Es wurden 25.000 Unterschriften für die Zulassung eines Volksbegehrens gesammelt, und in Österreich 7.100 weitere Unterschriften gegen das Projekt.[3]

Nach 18 Jahren permanenten Widerstandes versprach schließlich Edmund Stoiber 1998 die Aufgabe des Projekts.[2] Am 14. Juli 1988 beschloss die Bayerische Staatsregierung, die vier zusätzlichen Standorte in Bayern aufzugeben.[4] Große Erleichterung herrschte in Österreich, das die Bayerische Staatsregierung immer wieder um Streichung des AKW Marienberg ersucht hatte.[5]

Stattdessen wurde 1999 ein Solarkraftwerk in Marienberg in Betrieb genommen.[6]

→ Landesmuseum.at: ÖNB-Kurier - Atomkraftwerk Rosenheim


(Letzte Änderung: 22.09.2017)

Einzelnachweise

  1. Donau-Ries-Aktuell: ÖDP Donau-Ries feiert "kein Atomkraftwerk an der Landkreisgrenze" vom 27. März 2015
  2. 2,0 2,1 Stadtgeschichte: Atomkraftwerk Marienberg abgerufen am 26. Mai 2015
  3. Merkur.de: Marienberg wieder im Visier vom 12. April 2009
  4. udo.leuschner.de: Bayerische Landesregierung streicht neue Standorte für Kernkraftwerke abgerufen am 27. Mai 2015
  5. Land Salzburg: Raus: Die Standorte Rosenheim-Marienberg und Pleinting sind gefallen vom 28. Juli 1998
  6. Rosolar: Rosolar-Projekte abgerufen am 26. Mai 2015
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