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Atomenergie in außereuropäischen Ländern > USA > Oyster Creek (USA)

Siedewasserreaktor • Leistung: 652 MW • Typ: BWR-2 (Mark 1) • Hersteller: General Electric •
Baubeginn: 15. Dezember 1964 • Inbetriebnahme: 3. Mai 1969 •[1][2] Geplante Abschaltung: 2019


Seit über 40 Jahren in Betrieb

Oyster Creek Nuclear Generating Station - 1998

AKW Oyster Creek (New Jersey/USA)

Der Standort Oyster Creek befindet sich am Forked River im Bundesstaat New Jersey, 95 km östlich von Philadelphia und 120 km südlich von New York City unweit der Barneget Bay an der Ostküste der Vereinigten Staaten.[3][4]

In Oyster Creek wird ein Siedewasserreaktor mit einer Leistung von 652 MW betrieben, der 1969 in Betrieb gegangen ist. Eigentümer der Anlage ist die Exelon Corporation, Betreiber die Exelon Generation Co., Hersteller war General Electric. Oyster Creek ist neben Nine-Mile-Point-1 der dienstälteste aktive Reaktor in den USA (Stand: 7. Dezember 2015).[1][2] Laut Website des Betreibers soll er 2019 vom Netz gehen,[5] obwohl er am 8. April 2009 eine Betriebsbewilligung von der Nuclear Regulatory Commission (NRC) für 60 Jahre bis 2029 erhalten hatte.[6]

Dem Aus für Oster Creek im Jahr 2019 hatte Exelon zugestimmt, nachdem der Staat New Jersey im Gegenzug auf den Bau zweier teurer Kühltürme verzichtete. Für den Rückbau, der erst 10 oder sogar 60 Jahre nach der Abschaltung erfolgen soll, hat der Betreiber 750 Mio. US-Dollar zurückgelegt.[7] In der Umgebung ist man weiterhin besorgt über den Betrieb des überalterten AKW und spricht von einem "disaster in waiting".[8]

→ State of New Jearsey: Close Oyster Creek Nuclear Power Plant

Altersschwäche: Korrosionsschäden und Tritiumlecks

Die 2009 verlängerte Betriebsbewilligung wurde angesichts des veralteten Designs und zahlreicher Störfälle von Naturschutzorganisationen heftig kritisiert, waren doch im gleichen Jahr Korrosionsschäden im Sicherheitsmantel des Reaktors festgestellt worden. Außerdem wurde kurz nach der Lizenzvergabe ein Tritiumleck in einer Leitung entdeckt, die seit 1991 nicht korrekt isoliert worden war. Es wurden Tritiumkonzentrationen von über 100.000 Picocurie je Liter in einer unterirdischen Wölbung entdeckt. Aus einem weiteren Leck trat im August 2009 tritiumverseuchtes Wasser in einen Entwässerungskanal aus.[4][9]

Am 9. Mai 2010 wurde festgestellt, dass das 2009 ausgelaufene tritiumhaltige radioaktive Wasser eine Grundwasserschicht erreicht hatte, die einen Großteil des Trinkwasser für das südliche New Jersey bereitstellt. Die Umweltbehörde forderte Exelon auf, die Ausbreitung des verseuchten Wassers zu stoppen.[10]

Am 30. Oktober 2012 wurde aufgrund des Wirbelsturms "Sandy" Hochwasseralarm im ältesten AKW der USA ausgelöst. "Offenbar gab es - ausgelöst durch die Wassermassen - Probleme mit den Pumpen im Abklingbecken für abgebrannte Brennelemente. Sollten die Fluten weiter steigen, könnten die Pumpen beeinträchtigt werden (…)."[11]

In der zweiten Juliwoche 2014 musste das AKW zweimal abgeschaltet werden: am 7. Juli wegen Problemen mit Ventilen, am 11. Juli wegen einer Störung am Kondensator beim Hochfahren. Oyster Creek wurde deswegen unter verschärfte Aufsicht der NRC gestellt.[12]

→ Exelon: Oyster Creek Generating Station (Informationen des Betreibers)

(Letzte Änderung: 01.12.2016)

Einzelnachweise

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