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Atomenergie in Europa > Spanien > Santa María de Garoña (Spanien)

Siedewasserreaktor • Leistung: 466 MW • Typ: BWR-3 • Hersteller: General Electric •
Baubeginn: 1. September 1966 • Inbetriebnahme: 5. November 1970 •
Abschaltung: 6. Juli 2013 • Endgültige Abschaltung: 2. August 2017[1][2][3]


Betriebsende nach 43 Jahren

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AKW Garoña (Spanien)

Das Atomkraftwerk Santa María de Garoña befindet sich im Norden von Spanien am Ebro, südwestlich von Bilbao.[4]

Am Standort Santa María de Garoña lieferte ein Siedewasserreaktor mit 466 MW Leistung Strom, der 1970 in Betrieb ging und im Juli 2013 vom Netz genommen wurde. Eigentümer und Betreiber der Anlage ist die Gesellschaft nuclenor.[1][5] Hersteller war General Electric.[2]

Ein großes Problem stellte die Wasserversorgung dar: Bei großer Hitze musste das AKW 2006 wegen hoher Wassertemperatur im Ebro für eine Woche heruntergefahren werden.[6] Die spanische Sicherheitsbehörde Consejo de Seguridad Nuclear (CSN) berichtete über einige Störfälle der INES-Stufe 1, darunter Kapazitätsmängel bei Batterien.[7]

Der älteste Reaktor Spaniens, von gleicher Bauart wie das AKW Fukushima, sollte auf Wunsch des Regierungschefs Zapatero eigentlich schon 2009 stillgelegt werden. Die Regierung beschloss aber dann doch, ihn bis 2013 weiterlaufen zu lassen.[8]

Endgültige Stilllegung wegen mangelnder Rentabilität

Im Februar 2012 wurde eine Laufzeitverlängerung von fünf Jahren bis 2018 beschlossen.[9] Weil dem Betreiber Nuclenor jedoch die neue Energiesteuer zu hoch war, nahm er das AKW am 7. Dezember 2012 wegen mangelnder Rentabilität ein halbes Jahr früher als angekündigt vom Netz.[10]

Am 19. Juni 2013 bestätigte der spanische Energieminister, dass der Reaktor nach Ende der Betriebsgenehmigung zum 6. Juli 2013 offiziell endgültig stillgelegt würde.[3]

Da der spanischen Regierung das Geld für die Energiewende fehlt, wurde im Mai 2014 eine Wiederinbetriebnahme des Reaktors bis 2031 diskutiert. Der Betreiber rechnete trotz Investitionen in Sicherheitsmaßnahmen mit einem rentablen Betrieb.[11]

Am 8. Februar 2017 sprach sich die Sicherheitsbehörde Consejo de Seguridad Nuclear (CSN) dafür aus, die Anlage unter Auflagen wieder hochzufahren. Am 1. August wurde jedoch bekannt, dass die Regierung eine Erneuerung der Betriebsbewilligung ablehnt. Der Stillstand des Reaktors seit vier Jahren habe "keine erheblichen Auswirkungen auf die Stromversorgung gehabt". Nun soll eine Stilllegungsbewilligung erteilt werden.[12]

Bei der IAEO wird der 2. August 2017 als Datum für die endgültige Abschaltung angegeben.[1]

→ nuclenor: Central Nuclear Santa María de Garoña (Homepage des Betreibers)

(Letzte Änderung: 23.09.2017)

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 IAEO: PRIS - Country Statistics/Spain abgerufen am 19. Juni 2014
  2. 2,0 2,1 IAEO: LES CENTRALES NUCLEAIRES DANS LE MONDE von 1997
  3. 3,0 3,1 arndigital.com: Soria confirma el cierre definitivo de Garoña el próximo 6 de julio vom 20. Juni 2013
  4. WNA Reactor Database: Santa Maria de Garona, Spain abgerufen am 9. April 2016
  5. nuclenor: Central Nuclear Santa María de Garoña abgerufen am 19. Juni 2014
  6. Welt Online: Das Dilemma der Kernkraftwerke ist das Wasser vom 15. März 2011
  7. Consejo de Seguridad Nuclear (CSN): Santa María de Garoña abgerufen am 20. September 2014 (via WayBack)
  8. Deutschlandradio: Designed wie Fukushima vom 6. September 2011
  9. ORF.at: Laufzeit für ältestes AKW Spaniens verlängert vom 18. Februar 2012
  10. swissinfo.ch: Spanien legt ältestes Atomkraftwerk vorzeitig still vom 17. Dezember 2012
  11. ShortNews. Spaniens Energiewende stagniert vom 31. Mai 2014
  12. nuklearforum.ch: Spanien: Erneuerung der Betriebsbewilligung von Garona abgelehnt vom 4. August 2017
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